10.000 Besucher bei Deutschlands größtem und friedlichen Hippie-Festival

Osthessen News vom 18.07.2004

18.07.2004 HERZBERG. Nach viertägiger Dauer ist "Freak Again - das Burg Herzberg Festival 2004" ohne größeren Probleme zu Ende gegangen. "Gegen Krieg, Folter und Unterdrückung" zu protestieren, das war das Grundanliegen der Fuldaer Veranstalter des größten europäischen Hippiefestivals. Das Festival fand zum 13. Mal - nach einjähriger Pause - wieder wie gewohnt unterhalb der Burg. Das legendäre Zeltgelände "Freak City" war für vier Tage europäischen Treffpunkt für Hippies und Fans dieser Ära. Aber auch mitanreisende Kinder wurden auf diesem kinderfreundlichen Festival von der Organisation "Kinderland Karawane Banane" mit zahlreichen Spielangeboten umsorgt. Insgesamt kamen rund 10.000 Menschen nach Herzberg.

Insgesamt spielten 23 Bands - darunter auch so bekannte wie Hawkwind, Birth Control, Guru Guru, die Dissidenten und 17 Hippies. Das Treffen verlief friedlich. Die Polizei, die im Schnitt mit 20 Beamten präsent war, nahm einige Zuhörer wegen Drogenmissbrauchs fest. «Die Reaktionen beim Publikum und den Händlern waren durchweg positiv. Für die kurze Vorbereitungszeit ist das ein großer Erfolg», sagte Mitveranstalter Wolfgang Wortmann. Im kommenden Jahr werde es deshalb mit Sicherheit wieder ein Festival geben, auch wenn die diesjährige Veranstaltung voraussichtlich nicht die Kosten von rund 250 000 Euro einspiele. Vor zwei Jahren waren bis zu 25 000 Zuhörer gezählt worden.

Den Veranstaltern war es aber auch wichtig, nicht nur ein attraktives Musikangebot, sondern auch ausgehend von den Idealen der Hippiegeneration mit friedlichen Mitteln ein deutliches Zeichen für Frieden und soziale Gerechtigkeit zu setzen. Wie im Irak und im Nahen Osten deutlich werde, führe die Anwendung von Gewalt zu immer wieder neuer und brutaleren Gewaltanwendung. Folge seien Hass und von Ohnmacht der Unterdrückten zeugende Selbstmordanschläge und Terrorakte weltweit.

"Die Weltöffentlichkeit und auch wir haben uns zu sehr an die Flut der schlechten Nachrichten gewöhnt, kaum regen wir uns noch auf, wenn uns Nachrichten vom Tod und Leid Tausender in den Fernsehsendungen erreichen. Dem gilt es immer wieder entgegenzuwirken." hieß es. Zeit und Gelegenheit sich mit diesen Problemen auseinander zusetzen, bot das diesjährige Burg Herzberg Festival - vor allem deshalb, weil die teilweise regnerische Witterung die Aktivitäten doch etwas einschränkte. Der Stimmung selbst tat dies allerdings keinen Abbruch. An den Ständen von attac, Greenpeace und Amnesty International gab es jederzeit Gesprächsstoff.

Die Mischung aus Weltmusik und Reggae hat nach Angaben von Wortmann auch junges Publikum um die 20 Jahre angelockt. Sie zeigten sich auch aufgeschlossen gegenüber den politischen Ansprüchen des Festivals. Dieser Anspruch wurde auch von den Bands geteilt. So hatte die amerikanische Gruppe Jahcoustix & Dubios Neighbourhood extra für das Festival ein deutschsprachiges Lied gegen die Irak-Politik der Bush- Regierung komponiert.

Die Reaktionen sind überwiegend positiv. "Dieses Jahr war für mich mit Abstand das beste Herzberg Festival seit Jahren! Auf jeden Fall freue ich mich schon auf nächstes Jahr" schrieb "der floyd" im Internet-Gästebuch. Und "Frank aus Bembeltown" schrieb: "Ein Festival, bei dem alles gestimnmt hat. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank an die Macher! Und an das tolle Publikum, das uns - die Band Verspielte Zeit - am Donnerstag so herzlich empfangen hat".

Und "Old Hippie" schwärmte auf der ganzen Linie: "Super Festival - Bestens organisiert, alles perfekt geklappt. So soll ein Hippie-Festival sein. Platzaufteilung gemütlich gut. Kaum Gitter, nicht so wie "im Knast" 2002. Security kaum sichtbar und wenn, dann freundlich und professionell. ... und die "Grünen" haben zwei vorzeigbare Frauen auf Pferden einmal vorbeigeschickt (Die haben wir schon fast vermisst). Einfach weiter so!"

Mehr Details und Reaktionen direkt auf der Website unter www.burgherzberg-festival.de +++

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