Abgeschickt von manuel am 14 Maerz, 2006 um 18:47:56
Antwort auf: Re: Vogelgrippe Die Wahrheit nur in den Köpfen unserer Geldmacher sinnlose Vernichtung von Tieren bitte bitte von manuel am 11 Maerz, 2006 um 22:49:35:
Krisenpläne für den Fall einer Pandemie
Die WHO hat in die betroffenen Gebiete Ermittler (Feld-Epidemiologen) entsandt. Diese beobachten zum Teil mit erheblichem Aufwand die aktuellen Übertragungswege und Entwicklungen des Virus. In vielen Staaten wurden nationale Krisenpläne für den Fall eines massiven Übergangs von Vogelgrippeviren auf Menschen erarbeitet. In Japan wurde beispielsweise ein Notstandsplan vorgelegt, der auch die Zwangsverlegung von Erkrankten in Hospitale vorsieht, die Schließung von Schulen und das Verbot großer Versammlungen. Die VR China kündigte an, notfalls die Landesgrenzen zu schließen. Auch der australische Notfallplan sieht eine Schließung sämtlicher Häfen und Flugplätze für Verkehr mit dem Ausland vor.
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Notfallplanung im deutschsprachigen Raum
Wie auch in anderen Ländern wird die Notfallplanung in Deutschland als unzureichend kritisiert: Kompetenz- und Finanzierungsstreitigkeiten zwischen Bund und Ländern sorgten in Deutschland dafür, dass eine nur unzureichende Vorsorge betrieben werde. Während nämlich der Katastrophenschutz in den Innenministerien der 16 Länder ressortiert, sind für eine Tierepidemie die Landwirtschaftsministerien, für eine Epidemie unter Menschen die Gesundheitsministerien zuständig. Untere Katastrophenschutzbehörde sind die Landräte und Oberbürgermeister der kreisfreien Städte, und die sind - wie sich im Kreis Rügen im Februar 2006 zeigte - oft unzureichend vorbereitet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat keine direkten Eingriffsmöglichkeiten, auch nicht das Bundesinnenministerium.
Statt für 25 % (WHO-Empfehlung) oder 20 % (Robert Koch-Institut) der Bevölkerung werden in einigen Bundesländern derzeit lediglich für 10 % (Hamburg) bzw. 4,5 % (Sachsen-Anhalt) der Bevölkerung antivirale Medikamente vorrätig gehalten. Die hessische Sozialministerin kündigte Mitte Februar 2006 an, das Land strebe an, bis Mitte 2007 für 30 % der Bevölkerung Medikamente zu bevorraten. Außerdem werde man Schwerpunktkrankenhäuser ausweisen, die im Falle einer Influenza-Pandemie vorrangig Grippekranke versorgen sollen.
Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut als Grundlage für die Abschätzung der Folgen einer Pandemie mehrere Szenarien entwickelt. Die schlimmste Variante unterstellt 21 Millionen zusätzliche Arztbesuche und bis zu 160.000 Tote. Als realistischer wird allerdings eine mittlere Variante angesehen, bei der aber auch noch ca. 100.000 zusätzliche Todesfälle unterstellt werden.
Auch Firmen hätten sich in Deutschland, so die Kritiker, im Gegensatz zu den USA noch nicht ausreichend auf Maßnahmen zur Betriebsfortführung vorbereitet. In der Schweiz soll das Pflichtlager mit den antiviralen Medikamenten bis Ende 2005 aufgefüllt sein, im Falle einer Pandemie wären somit ab 2006 genügend Medikamente vorhanden. Bis dahin muss man sich mit der Versorgung auf Risikogruppen beschränken. Damit sind beispielsweise Personen in der landwirtschaftlichen Industrie gemeint, die am ehesten mit dem Virus Kontakt haben könnten.
Da in Österreich die Gesundheitsversorgung Landessache ist, kann der Bund nur Empfehlungen und Koordinationen anbieten. Bisher wurde vom Bund die Anschaffung von Medikamentendosen für 15 % der Bevölkerung beschlossen, in Niederösterreich wurde diese Menge bereits beschafft. Der österreichische nationale Krisenplan zur Bekämpfung der klassischen Geflügelpest aus dem Jahr 2000 wurde im September 2005 aktualisiert, ferner wurde im Sommer 2005 auf Anregung der WHO ein Pandemieplan vorgelegt, der umfassend Empfehlungen für Maßnahmen im Pandemiefall beschreibt. Es werden auch laufend Stabsübungen der Einsatzorganisationen durchgeführt, wobei es immer eine Gratwanderung ist, die Menschen zu informieren und trotzdem keine Panik zu erzeugen. Um schon auftretenden Verdachtsmomenten bei den Vögeln selbst begegnen zu können, wird allen Anzeigen nachgegangen und Untersuchungen der Kadaver werden im Veterinärmedizinischen Institut Mödling durchgeführt. Der Zivilschutzverband in Österreich hat eine Homepage mit Verhaltensregeln für den Fall einer Pandemie aktiviert. Siehe hierzu Österreichischer Zivilschutzverband
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Notfallplanung in den USA
In den USA sollen in den kommenden Jahren laut einer Ankündigung des Präsidenten vom 1. November 2005 erhebliche Gelder bereitgestellt werden, um eine neue Generation von Technologien zu entwickeln, damit innerhalb von sechs Monaten nach Ausbruch einer Epidemie genug Impfstoff für alle US-Bürger produziert werden kann. Ferner soll der Kauf von bereits vorhandenem Impfstoff gegen H5N1 finanziert werden, um 20 Millionen Amerikaner schützen zu können. Eine Milliarde US-Dollar soll schließlich für die Einlagerung von antiviralen Medikamenten ausgeben werden, die die Symptome einer Grippeerkrankung mildern können.
Weitere Pläne sollen es ermöglichen, Reiseverbot auszusprechen und festzulegen, welche Personen mit den begrenzten Beständen der antiviralen Medikamente bevorzugt versorgt werden sollen. Auch die Haftungsregelungen für Impfstoffhersteller sollen entschärft werden, um deren Herstellungskapazitäten zu erhöhen. Im Moment seien die Pharmafirmen sehr zurückhaltend beim Herstellen neuartiger Impfstoffe, weil ihnen das Risiko von Schadensersatzklagen zu groß sei.
Seit dem 2. November 2005 hat die US-Regierung zusätzlich eine offensive Homepage mit Verhaltensregeln für den Pandemiefall geschaltet. US Homepage zum Pandemiefall