Abgeschickt von didiba am 14 August, 2003 um 19:34:40
Das ist die einzige anthropologische Konstante für Ernst Bloch, alles andere des Menschen ist ihm Geschichte , die der Mensch selber macht. Unter anthropologischer Konstante versteht man eben ein von Natur Gegebenes, das der Mensch nicht ändern kann. So setzt Blochs Ansicht voraus, dass auch der größte Skeptiker noch hofft. Und das leuchtet ein, weil die Skeptik ja immerhin Seelenruhe verspricht. Aristoteles erzählt dazu eine schöne Geschichte mit listiger Auskunft. Ein Skeptiker springt beiseite, weil ein wild gewordenes Pferd die Straße entlang gerast kommt. Gefragt, warum er beiseite gesprungen sei, wo er doch nichts für wirklich halte, also sei ihm doch auch dieses Pferd nicht wirklich, sagt er, man habe ihn nicht ganz recht verstanden. Er habe vertreten, dass er nicht wisse, ob etwas wirklich sei oder nicht, das gelte auch für dieses Pferd. Und daher sei er lieber dem Umstand aus dem Weg gegangen, von dem Pferd eines Besseren belehrt zu werden. Also lassen sich auch Skeptiker von Perspektiven des ihnen Bekömmlicheren im Handeln leiten. Bloch hat dann allerdings mit seinem Hauptwerk "Das Prinzip Hoffnung" eine große Wertungsskala der Hoffnungsgehalte durch die Ideengeschichte hindurch entworfen.