KOMMUNEN - WOHNGEMEINSCHAFTEN Ende der
1960er bekam der Begriff Kommune (= Gemeinde) auch die Bedeutung für
eine Zusammenlebensgemeinschaft von Einzelpersonen und/oder Paaren.
Begonnen hat das an den Unis wegen Wohnraumknappheit und bei gleichen
politischen Zielen. Deswegen hießen auch die Bewohner einer Kommune
Kommunarden. "Wenn man schon gleich drauf ist, dann kann man ja
auch zusammen wohnen, ... und es kommt billiger." Zudem waren
größere Wohnungen leichter anzumieten. Da hat man ein Paar (möglichst
mit Trauschein) vorgeschickt zum Anmieten und dann waren zur
Überraschung des Vermieters plötzlich 10 Leute in der Bude. Als
Einzelperson eine Wohnung zu mieten war bei Wohnraumknappheit und
geringen Geldmitteln schier unmöglich. ... und die Moral?!
Wohnungssuche allein in dieser Zeit, zudem mit Bart und langen Haaren
(üblich, aber für die Bürgerlichkeit unvorstellbar) war ein
Abenteuer. Man erfuhr und lernte alles über Diskriminierung, ein
prägendes Abenteuer, das alleine schon politisiert hat. Daraus
resultierte dann später u.a. auch die Hausbesetzerzeit. In Kommunen
wurde Politik betrieben, von "stammtischmäßig" bis hin zu
großen Aktionen und Parteigründungen (Grüne). Kommunen waren ein
Abbild des Lebens in allen seinen zwischenmenschlichen Facetten. Ein
soziologisches Abenteuer. Von "Wer geht einkaufen? Wer räumt mal
wieder den Siff weg?" bis hin zu Aufnahmeritualen und
wöchentlichen Rechenschaftsberichten gab es alles. Hier wurde Politik
gemacht. Das sollte das Leben in der Zukunft zeigen, wenn auch nicht
ganz so wie erträumt, angedacht, sich engagiert, geredet, gekämpft und
..... einige sind aus Frust losgegangen und haben die RAF gegründet.
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Kommune 1 1968 Berlin Teufel - Obermaier - Langhans
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